Hapkido – Was ist das?

HAP steht für Harmonie zwischen Körper und Geist

KI bedeutet die geistige und körperliche Kraft

DO bezeichnet den Weg des Lebens und die Lehrmethode

Hapkido fördert in jeder Hinsicht die körperliche Entwicklung und beeinflusst im Laufe eines kontinuierlichen, anspruchsvollen Trainings im positiven Sinne die geistige Haltung. Hapkido ist letztlich eine Lebensphilosophie. Alle Aspekte des Hapkido lassen sich immer im realen Leben wiederfinden.
Hapkido zeichnet sich durch die Vielfalt und Ausgewogenheit verschiedenster Techniken aus, deren Grundgedanke die reine Selbstverteidigung ist. Die besondere Lehrmethode berücksichtigt Konstitution und Bedürfnisse jedes einzelnen Trainierenden, so dass diese Selbstverteidigungskunst unabhängig von Geschlecht, Alter körperlichen und geistigen Voraussetzungen ausgeübt werden kann. Alle Hapkidokas trainieren immer miteinander niemals gegeneinander. Ein respektvoller Umgang miteinander ist eine der wichtigsten Eigenschaften des Trainings.
Die Techniken des Hapkido sind äußerst vielfältig, beruhen aber immer auf dem Prinzip des Kreises (HAP).

Im Hapkido ist das Atemtraining ein wichtiger Teilbereich. Sich Zeit zu nehmen, um besser zu atmen, hilft die Muskeln zu entspannen und das Blut und die Organe besser mit Sauerstoff zu versorgen. Atmung in den Kampfkünsten ist immer Zwerchfell Atmung, d.h. die Atmung wird vom Bauch-Raum aus initiiert, im Gegensatz zur häufig bei Ungeübten anzufindenden und zu flachen Brust-Atmung. Die Ein-Atmung erfolgt durch die Nase, die Aus-Atmung durch den Mund. Eine besonders kräftige Atemtechnik ist der Kampf-Schrei (koreanisch Kihap). Beim Kampf-Schrei ist es besonders wichtig, daß dieser aus dem Bauch-Raum kommt. Ungeübte neigen häufig dazu den Schrei aus den Stimmbändern erfolgen zu lassen. Dies ist auf Dauer bei häufigem Kihap ungünstig für die Stimmbänder, und vor allem kaum wirkungsvoll. Ein gut ausgeführter Kihap kann folgende Wirkungen haben:

Besiegen der eigenen Angst
Verstärkung der eigenen Technik
Erschrecken eines potentiellen Gegners
Selbst weniger verletzlich sein

Während der Aus-Atmung, also auch und besonders bei einem Kihap, ist durch die Anspannung der Muskulatur die Wirkung eines Treffers, den man erhält, weniger stark als umgekehrt bei der Ein-Atmung. Gleiches gilt natürlich auch für die Fallschule, d.h. durch ein Kihap kann man bei einem Sturz eine zusätzliche Schutz-Wirkung erzielen.

Neben dynamischen Schlag-, Stoß- und Tritttechniken dienen besondere Hebel- und Wurftechniken zur Selbstverteidigung. Im fortgeschrittenen Stadium der Ausbildung wird darüber hinaus auch der Umgang mit traditionellen Gegenständen wie etwa Kurzstock, Langstock, Schwert, Seil und Fächer geübt. Die Übertragung in heutige Gebrauchsgegenstände wie etwa eine Zeitung, ein Schirm, ein Spazierstock, oder Gehhilfen ist selbstverständlich. All diese Gegenstände können sinnvoll und effektiv zur Abwehr eingesetzt werden.
Charakteristisch für Hapkido ist es, Angriffe mit Kreisbewegungen umzulenken und damit die Energie des Angreifers gegen ihn selbst zu richten.

Ziel im Hapkido ist aber immer

Niemals kämpfen zu müssen, aber notfalls immer kämpfen zu können!